Das Zentrum Parandalo bietet bereits Beratungen, Begleitung, Vermittlung, Workshops und Veranstaltungen für Menschen mit Migrationshintergrund an. Nun wenden sich auch immer mehr Menschen mit Behinderungen (MmB) und Migrationshintergrund an Parandalo. Aufgrund der hohen Nachfrage und der Komplexität durch die intersektionalen Erfahrungen von Migration und Behinderung soll das Angebot von Parandalo nun für MmB und Migrationshintergrund erweitert und professionalisiert werden.
- Beratungs- und Unterstützungsangebot für Menschen mit Migrationshintergrund und Behinderungen
- Informationsvermittlung zum Thema Migration und Behinderung
- Parandalo Zentrum als Treffpunkt auch für Menschen mit Behinderungen
Dynamisches Team
Wichtiger Beitrag zu rUmsetzung der UN-BRK in der Schweiz und damit zu einer inklusiven Gesellschaft
Weitere Details anch Absprache
Finanzierung des Projekts sichern
50% des Projekts konnte bereits finanziert werden. Für den Rest wird Unterstützung für das inklusive Projektteam gesucht. Dies beinhaltet beispielsweise das Verfassen und Einreichen von Fianzierungsgesuchen.
Durchführung des Projekts
In Absprache mit dem Projektteam
In der Schweiz leben gemäss Bundesamt für Statistik rund 1.7 Millionen Menschen mit einer Behinderung. Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen findet zusehends Niederschlag in gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen. Trotzdem wird allzu oft über die Köpfe von Menschen mit Behinderungen hinweg entschieden, statt die Betroffenen selber gleichwertig und barrierefrei einzubeziehen und zu Wort kommen zu lassen. Klischees, Vorurteile und Alltagsdiskriminierung erschweren die gleichberechtigte Teilnahme und Mitbestimmung. Vielen Menschen mit Behinderungen wird die Teilhabe am öffentlichen Leben von Institutionen und ihrem Umfeld erschwert oder verunmöglicht. Sie sind auf individuelle Anpassungen und Unterstützung angewiesen, damit sie die Barrieren überwinden können, die ihnen in den Weg gestellt werden. Mit dem Ziel einer inklusiven Gesellschaft lanciert Tatkraft verschiedene Projekte, die von und für Menschen mit Behinderungen entwickelt werden und an denen Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt Teilnehmen können.
Tatkraft ist ein Verein, der Barrierefreiheit als gesellschaftliches Qualitätsmerkmal versteht. Tatkraft rückt die Sichtweisen, Erwartungen und Forderungen von Menschen mit Behinderung (MmB) in den Mittelpunkt, indem ihren Potentialen und Kompetenzen selbstermächtigend-sichtbar Raum gegeben wird.
Tatkraft unterstützt MmB, die sich nicht behindern lassen wollen, sondern sich gleichberechtigt gesellschaftlich, politisch, kulturell und wirtschaftlich engagieren. Somit trägt Tatkraft nachhaltig dazu bei, dass sich ein Perspektivenwechsel durchsetzen kann: Von der defizitorientierten Auffassung von MmB zur Inklusion und Selbstermächtigung. Die Ursachen der Behinderungen werden in den behindernden Umweltfaktoren festgemacht. Folglich liegt die Anpassungslast bei der Umwelt/Gesellschaft, damit MmB ihre individuellen Ressourcen und Fähigkeiten erschliessen und gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben und diese mitgestalten können.
Die Gesellschaft muss alle Hindernisse abbauen und überall den Zugang für alle sicherstellen. Als oberstes Ziel gilt also die Inklusion und barrierefreie Partizipation von MmB in der Gesellschaft, wobei die UN-Behindertenrechtskonvention als Referenzdokument dient.
Tatkraft setzt sich ein für das Recht auf Selbstbestimmung und hat die Vision einer Gesellschaft, die die Vielfalt als Stärke sieht und die Ressourcen jedes Einzelnen anerkennt und nutzt.
Die Erfahrung des Fremdentscheidens kennt der Gründer und Präsident vom Verein Tatkraft allzu gut. Islam Alijaj ist Zürcher, seit seiner Geburt lebt er mit einer Cerebralparese, ist dadurch körperlich und verbal mittelschwer behindert. Seine Fähigkeit, Ideen zu entwickeln, sich zu vernetzen und sich für Projekte einzusetzen, sind dadurch in keinster Weise eingeschränkt. Er ist verheiratet, Familienvater, Inklusionspolitiker, Handicap-Lobbyist und noch vieles mehr. Im Jahr 2018 entschied sich Islam für den Zürcher Gemeinderat zu kandidieren. Dank seiner grossartigen Vernetzung war es ihm möglich, ein tolles Team zusammen zu stellen, welches ihn im Wahlkampf unterstützte. Mit diesem Assistenzpool ist es Islam gelungen, seine Behinderung zu egalisieren und sich in der Verwirklichung seines Projektes nicht behindern zu lassen.
Seine positiven Erfahrungen will Islam nun mit anderen Betroffenen teilen. Er entschied sich, den Verein Tatkraft zu gründen, damit auch andere Selbstbetroffene mit der richtigen Hilfe ihre Ideen und Ziele verwirklichen können.
Tatkraft wurde im Jahr 2018 von Menschen mit Behinderungen gegründet, die auch mit Behinderungen ihren Alltag bewältigen und ein sehr aktiver Teil der Gesellschaft sind. Ihnen sind die Herausforderungen und Barrieren zu gut bekannt, mit denen auch andere Betroffene zu kämpfen haben. Aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen ist es ihnen möglich, zu beurteilen, wo eine Partizipation schwierig ist und welche Schritte unternommen werden können, um MmB zu motivieren, ihre Selbstvertretung wahrzunehmen und Tatsachen zu schaffen.